Im Gespräch mit 
Gesamtprojektleiter 
Dr. Ekkehart Bethge 

 

Herr Bethge, Sie sind der Gesamtprojektleiter für die vier Abschnitte der Ostfalen-Achse. Was steckt hinter dieser Position? 

Bethge: Arbeiten für vier Abschnitte - das bedeutet vier Planungsprozesse zu steuern, die sich sowohl hinsichtlich ihrer Genehmigungsverfahren unterscheiden als auch im Hinblick auf die  Zeitpläne. Im Alltag bedeutet dies konkret, dass ich die Arbeit mit unterschiedlichen Umwelt- und Planungsbüros koordiniere, die Öffentlichkeitsbeteiligung begleite und darauf achte, dass wir uns im Unternehmen zwischen den Netzausbauprojekten in der Region gut abstimmen. 
Kurzum: Als Gesamtprojektleiter halte ich die Fäden zusammen.

Das klingt, als würden sie jeden Tag viele Bälle jonglieren. Wie gelingt Ihnen das? 

Bethge: Durch ein erfahrenes Team mit Fachexpertise und Weitblick, denn die Planung einer Leitung ist immer Teamarbeit. 

Was sind aktuell die größten Herausforderungen in den Abschnitten? 

Bethge: Jeder Abschnitt hat seine ganz eigenen Herausforderungen, das kann ich gar nicht pauschalisieren. 
Im Abschnitt 2 ist aktuell unsere größte Aufgabe die Erstellung der Unterlagen zur Beantragung der Planfeststellung. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens wird der grundstücksgenaue Leitungsverlauf durch die Behörde festgelegt – es werden also Tatsachen geschaffen. Damit das Verfahren möglichst reibungslos verlaufen kann, ist eine gute Planung und Vorbereitung der Antragsunterlagen durch uns erforderlich. Dies ist angesichts des engen Zeitplans wichtig, damit die Leitung ab Anfang 2026 den Industriestandort Salzgitter mit Strom versorgt. 

In den Abschnitten 1, 3 und 4 stehen wir dagegen noch am Anfang. In Abschnitt 3 planen wir aktuell in einem sehr großflächigen Untersuchungsraum und untersuchen unterschiedliche 1.000 Meter breite Trassenkorridore, die bis zu 30 Kilometer voneinander entfernt verlaufen. Deshalb können wir noch nicht über konkrete Betroffenheiten sprechen. Im November planen wir die Unterlagen für die Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur einzureichen. Das ist der erste Schritt des zweistufigen Genehmigungsverfahrens​ . 

Und in den Abschnitten 1 und 4 sind wir im Verfahren sogar noch früher. Wir nennen die Phase, in der wir uns befinden, die sogenannte „Vorplanung“. In dieser Phase fragen wir - falls diese wie im Abschnitt 4 nicht bereits vorliegen - Daten bei Kommunen ab, um im nächsten Schritt ein Netz aus Korridoralternativen erstellen zu können.

Und noch etwas Persönliches: Wie finden Sie einen Ausgleich zum hektischen Arbeitsalltag? 

Wandern, lesen, Balkon bepflanzen, klettern