Im Gespräch mit 
Gesamtprojektleiter 
Dr. Ekkehart Bethge

Das klingt, als würden sie jeden Tag viele Bälle jonglieren. Wie gelingt Ihnen das?  

Bethge: Durch ein erfahrenes Team mit Fachexpertise und Weitblick, denn die Planung einer Leitung ist immer Teamarbeit. 

Was sind aktuell die größten Herausforderungen in den Abschnitten?

Bethge: Jeder Abschnitt hat seine ganz eigenen Herausforderungen. Das kann ich gar nicht pauschalisieren. 
Im Abschnitt 2 ist aktuell unsere größte Aufgabe die Erstellung der Unterlagen zur Beantragung der Planfeststellung. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens wird der grundstücksgenaue Leitungsverlauf durch die Behörde festgelegt – es werden also Tatsachen geschaffen. Damit das Verfahren möglichst reibungslos verlaufen kann, ist eine gute Planung und Vorbereitung der Antragsunterlagen durch uns erforderlich. Dies ist angesichts des engen Zeitplans wichtig, damit die Leitung ab Anfang 2026 den Industriestandort Salzgitter mit Strom versorgt. 

In den Abschnitten 1, 3 und 4 stehen wir dagegen noch am Anfang. In Abschnitt 3 planen wir aktuell in einem sehr großflächigen Untersuchungsraum und untersuchen unterschiedliche 1.000 Meter breite Trassenkorridore, die bis zu 30 Kilometer voneinander entfernt verlaufen. Deshalb können wir noch nicht über konkrete Betroffenheiten sprechen. Im Dezember planen wir die Unterlagen für die Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur einzureichen. Das ist der erste Schritt des zweistufigen Genehmigungsverfahrens. 

Im Abschnitt 4 ist auf Grund der geringen Leitungslänge und der örtlichen Gegebenheiten geplant, auf die Bundesfachplanung zu verzichten und ab dem kommenden Jahr die Planfeststellung vorzubereiten. 

Und im Abschnitt 1 sind wir in einem noch früheren Stadium des Verfahrens. Wir nennen die Phase, in der wir uns befinden, die sogenannte „Vorplanung“. In dieser Phase fragen wir zum Beispiel Daten bei Kommunen ab, um im nächsten Schritt ein Netz aus Korridoralternativen für das Raumordnungsverfahren erstellen zu können.

Und noch etwas Persönliches: Wie finden Sie einen Ausgleich zum hektischen Arbeitsalltag?

Bethge: Um den Kopf freizubekommen bin ich gerne draußen ob beim Spaziergehen oder Sport. An meinem Wohnort bei Bayreuth gibt es zum Glück viele Möglichkeiten hierzu. Aber auch im Projektgebiet der Ostfalen-Achse habe ich schon schöne Laufstrecken entdecken können.